Samstag, 29. September 2012
am 25. März 2001 bekam das LfV Thüringen konkrete Hinweise aus Aufenthaltsort
"So gab die "Gewährsperson ,Tristan'" dem LfV bei einem konspirativen Treffen am 25. März 2001 den Hinweis, dass die Gesuchten in Chemnitz untergetaucht seien.

Mundlos unterhalte dort "intensive Kontakte" zur örtlichen Sektion des Neonazi-Netzes "Blood & Honour" (B&H) und sei besonders mit zwei B&H-Aktivisten befreundet, deren Namen er ebenfalls angab.

"Diese Information", so notierte ein LfV-Beamter damals handschriftlich auf dem Treff-Vermerk, "ist es wert, einen neuen Versuch zu starten, die ,Drillinge' zu lokalisieren".

Die Spur hätte womöglich zum Erfolg führen können: Tatsächlich waren Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zunächst nach Chemnitz geflohen, wo ihnen B&H-Kameraden konspirative Wohnungen vermittelten (SPIEGEL 34/2012)"

"Auch sonst gab das damalige NPD-Mitglied "Tristan", das während seiner Bundeswehrzeit vom "Militärischen Abschirmdienst" angesprochen und offenbar an das Thüringer LfV übergeben wurde, wichtige Tipps."

Inzwischen wurde "Tristan" vom Bundeskriminalamt vernommen. Im Vernehmungsprotokoll finden sich jedoch keine Hinweise auf seine Zusammenarbeit mit dem LfV.

DER SPIEGEL 35/2012

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87907973.html#ref=rss

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Telefonüberwachung hätte Morde verhindern können ?
"Der Verfassungsschutz hatte über einen V-Mann direkten Kontakt zu einem der untergetauchten thüringischen Neonazi-Terroristen.
Im März 1999, mehr als ein Jahr nach seinem Verschwinden, meldete sich Uwe Böhnhardt bei dem rechtsextremen Aktivisten Tino Brandt, den das Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz damals unter dem Decknamen "Otto" als Quelle führte.
In einem Telefonat am 8. März 1999 gegen 18 Uhr bat Böhnhardt den V-Mann um Hilfe."

.........

"Böhnhardt avisierte dem V-Mann zudem den Anruf des Szene-Rechtsanwalts Hans-Günter Eisenecker, damals Bundesvize der NPD, Landesvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern und NPD-Justitiar.

Wenn Eisenecker das Codewort "19 Uhr" benutze, solle Brandt umgehend einen anderen Unterstützer, Ralf Wohlleben, benachrichtigen."

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83328865.html

"Unklar ist, warum es den Verfassungsschützern damals nicht gelang, Böhnhardt dingfest zu machen.

Offenbar hatten es die Geheimen versäumt, eine Telefonüberwachung bei ihrem V-Mann einzurichten.

Der berichtete den Verfassungsschützern seinerzeit zwar von dem Gespräch, aber mit zeitlicher Verzögerung - Böhnhardt blieb verschwunden.

Im darauffolgenden Jahr sollen die Neonazis ihre Mordserie gestartet haben."

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Donnerstag, 27. September 2012
Thüringer Verfassungsschutz in den 90ern
"Schon Ende der neunziger Jahre lief der Einsatz von V-Leuten in der Thüringer Naziszene, in der das mörderische Trio radikalisiert wurde, gehörig aus dem Ruder.
Drei Jahre nach dem Abtauchen von Beate Z., Uwe M. und Uwe B. titelte die Thüringer Allgemeine:

“Verfassungsschutz bezahlt weiter rechte Führungskräfte, NPD finanziert Aufmärsche aus der Thüringer Staatskasse.”

Dazu veröffentlichte das Blatt Fotos des Anführers der berüchtigten Kameradschaft “Thüringer Heimatschutz” und damaligem stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden Tino Brandt, bei einem Treffen mit einem Verfassungsschützer.

Schon 1994 soll er angeworben worden sein.

Bereits ein Jahr zuvor war der Thüringer Rechtsextremist Thomas D. als Spitzel aufgeflogen und hatte anschließend geprahlt, dass er mit dem Geld vom Verfassungsschutz Propagandamaterial für die „Deutsch Nationale Partei“ produziert habe.

Der damalige Chef des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz, Helmut Roewer, musste nach diesem und anderen Skandalen seinen Posten räumen.

Heute schreibt er als Autor für einen umstrittenen rechten Verlag und will sich zu seiner damaligen Arbeit nicht äußern.

Doch die Affäre ging auch ohne Roewer weiter.

Eigentlich sollte Tino Brandt als Spitzel schon 2000 abgeschaltet worden sein.
Doch die Fotos in der Thüringer Allgemeinen bewiesen, dass Brandt 2001 zunächst erneut für den Verfassungsschutz arbeiten durfte, bis er endgültig aufgegeben wurde.

200.000 D-Mark hat er bis dahin für seine Berichte nach eigener Aussage bekommen."

http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2011/11/15/nazispitzel-auser-kontrolle_7521

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